Vanskabte Land

Ein spiritueller Reisebericht aus Island im 19. Jahrhundert, dessen visuelle Seite und Regie wunderschön sind. Aus dramatischer Sicht ist der Film aber extrem unterkühlt, enigmatisch und somit auch sehr distanziert. (24.05.2022)

Ein treffend dargestelltes Wandern durch die isländische Wildnis ohne Gore-Tex. Meditativ, langsam, aber stimmungsvoll, fesselnd und mit einer tragenden Handlungsprämisse. Der Film erinnert ein bisschen an Scorseses Silence. Schon die Idee an sich, die Geschichte auf realen historischen Fotografien aufzubauen, die ein verschollener Priester gemacht hat, ist interessant. Und Pálmason verleiht ihr mit einer sorgfältigen Komposition in einem "fotografischen" Format 4:3 einen beachtenswerten Inhalt. Er enthält zwar nur philosophische Andeutungen, ist aber trotzdem interessant und hochwertig. ___ Edit: Der Autor hat in Diskussionen verraten, dass es keine realen Fotos waren, ähm. Gerade bei diesem Film hätte ich so eine Herangehensweise der Filmemacher nicht erwartet… [KVIFF] (03.07.2022)

Die Reise durch die isländische Landschaft muss zwangsläufig fesselnd sein und die überlange Dauer war für mich kein Problem. Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit der Charakterisierung der Charaktere, denn der Haupt-(Anti)Held ist ein uninteressanter Armsämling und nach den gedämpften zwei Stunden des Wanderns wirkten seine weiteren Handlungen und die anschließenden Reaktionen der verbleibenden Charaktere im letzten Sechstel des Films so, als wären sie aus heiterem Himmel gefallen, und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie in irgendeiner Weise, wenn auch vielleicht versteckt, darauf hingearbeitet wurde. Schön aufgenommen, inhaltlich widersprüchliche Vorstellung. (10.07.2022)

Anything Icelandic is right up my alley. Forgotten Land, however, captivates more with its stunning shots of the Icelandic landscape than with its emotional depth, which seems somewhat neglected. Over the course of two hours, you watch various people behaving in a cold and reserved manner, occasionally opening their hearts – or pulling out a knife. (07.09.2023)

Boreland. Unless you analyze it artistically, you won't find the film of the year here, unlike some others. This disgustingly overwrought journey through 19th century Iceland almost put me to sleep, even though it was the very first screening of this year's KVIFF. The development of the characters was vague, the denouement of the conflicting lines felt out of place, I didn't get the reason of the outcome (that escalated quickly). The cinematography is of course beautiful, but you'd have to be a complete moron to fuck up shots of the Icelandic landscape. Objectively, it's not really a two-star film, but I've been running out of patience with unreasonably long runtimes lately, and here the 138 minutes really weren't used effectively. So you’re getting two stars, Hlynur, and search your conscience. (56th KVIFF) (10.07.2022)