POMO

Ein gespanntes Drama über Schuld, Verantwortung und Schatten aus der Vergangenheit, die Sie einmal einholen werden. Psychologisch sorgfältig aufgebaut, mit nur einem oder zwei Momenten, bei denen der Schnitt nicht gut ist (d. h. WTF-Augenblicke). Man ist sich nie sicher, was die Wahrheit ist, was und in welchem Ausmaß beschönigt wurde und wer der Schuft oder der Märtyrer ist. Der Film wird durchlaufend durch die Figur vom Ehemann der Schwester sympathisch entspannt, der, wenn er betrunken ist, lieber auf dem Klo als im Bett schläft.

Ein Film, der weiß, dass Sex ein Thema ist, welches die Zuschauer*innen interessieren wird. Ein witziger Einblick mit schwarzem Humor in das Intimleben von einer Gruppe von Menschen, bei denen es Zuhause nicht gut läuft oder die niemanden haben. An der Spitze der Zensurkommission sitzt eine einsame Frau mit einem nicht funktionierenden Vibrator und die schönste und romantischste Protagonistin ist mit einem Typen schwanger, der sich an ihrer Stelle im Bett einen Mann vorstellt. Ein sensibler und dank der Weitwinkelkamera nicht TV-mäßiger Film, der Ihren psychologischen Voyeurismus befriedigen wird.

Wenn es in Manhattan mehr Wolkenkratzer gäbe, würde der Film drei Stunden dauern. Ein Megafilm, der hinter die Begeisterung und das Staunen der Zuschauer*innen alle seine Mängel versteckt. Ein poetischer und epischer, manchmal sensibler und manchmal fetischistisch destruktiver Koloss, der gegen sich selbst ist, wenn er mit dem zu sehr digitalisierten Wolkenkratzer-Finale das bisher so sorgfältig aufgebaute zarte und realistische Feeling von dem schicksalhaften Zusammenstoß zweier Welten kaputtmacht. Aber kann man überhaupt einen Film nicht lieb haben, in dem die Väter vom Haupthelden Russell Crowe und Kevin Costner sind? Dazu kommen der sympathische Cavill und die mächtigen Negativgestalten, an der Spitze mit Michael Shannon, welche der menschlichen Rasse überlegen sind, ihre perfekten Kostüme, Giger-vaginale Interieurs von Raumschiffen und die Musik-Sprengkapsel von Hans Zimmer, nach der Sie wie nach fünf RedBulls einschlafen werden. Ich persönlich habe mich auch über die ausgearbeitete Mythologie von Krypton gefreut und die Enttäuschung von der ungeeignet besetzten Lois Lane hat die Newcomerin Antje Traue in einem sexy Helm gerettet.

Adam Sandler -> Eric Bana: Wenn ich so aussehen würde wie du, wäre ich den ganze Tag zu Hause und würde mich selbst f*cken. Einer der wenigen Sprüche, über den Sie in dieser traurigen Komödie lachen werden. Aber Sie werden sich mit ihren Figuren prima fühlen und darum geht’s. Über Beziehungen, das Bedürfnis, jemanden bei sich zu haben, über die Bedeutung von alten Lieben und darüber, dass Berühmtheit und Reichtum auch Einsamkeit bedeuten können. Und das kommt oft vor. Apatow sorgt für eine perfekte Pointe der meisten Dialoge, er enthüllt das Leben hinter der Hollywood-Fassade und lässt die Schauspieler*innen "innerlich“ strahlen. Aber eine Länge von 2,5 Stunden ist für dieses Genre trotzdem zu viel.

Ein saublöder, aber immer noch relativ unterhaltsamer zweitklassiger Slasher-Film, in dem die lästigste Figur Doug "Pinhead" Bradley aus Hellraiser - Das Tor zur Hölle ist. Die Morde sind "erfinderischer“ (à la Saw), worüber sich sicher unkritische Fans des Genres freuen werden, und wieder ekelhaft sadistisch (worüber sie sich noch mehr freuen werden). Was aber die Serie in Unsinn-Abgründe befördert, ist das Verhalten der Opfer und die absolute Furchtlosigkeit von den drei rüpelhaften Kannibalen, die mit einer Schaufel, einer Gabel und einem behinderten Lachen auch eine bewaffnete US-amerikanische Armee zusammenschlagen würden. Es ist mehr eine Selbstparodie als ein Horrorfilm. Bei dem zweiten Stern fühle ich mich ein bisschen schuldbewusst, aber der Film hat einfach einen unbestreitbaren guilty pleasure Charakter.

Damals in alten Zeiten, als ich mir Hoopers Original angesehen habe, habe ich mir in der Ekstase gewünscht, dass er weitere anderthalb Stunden dauert. Ich wollte mit dieser Sinfonie des Horrorschreckens weiterfahren, ich hatte keine Lust, auszusteigen. Texas Chainsaw 3D - The Legend Is Back knüpft an das Original genau so an… nur dass der Film komplett sowohl das Kammerklassik-Konzept als auch die Überarbeitungen von Bays Produktion geändert hat, die dem gegenwärtigen jungen Publikum wegen der Ultra-Brutalität und einer modern dargestellten düsteren Stimmung gefallen haben. Er enthält das wenigste Blut, düster ist er überhaupt nicht. Leatherface trägt einen lila Pullover und in die Handlung greift ein Konflikt der hiesigen Dorfbewohner*innen mit Überresten der Saw-Familie auf so eine Art und Weise ein, die das Publikum nicht sehen möchte. Die Szene auf dem Karussell-Rummel ist überraschend und man freut sich über sie. Alexandra Daddario ist nach langer Zeit eine interessante Schauspielerin in einem Slasher-Film. Der Rest ist aber ein Drehbuch- sowie Regie-Fehler, der nicht langweilig ist, aber alles, was in ihm passiert, im Kontext zu der Horrorlegende falsch ist.

Der junge Indiana Jones meets Evil Dead ohne jegliche Regie-Invention und mit lächerlichen visuellen Effekten. Ein knallharter low-grade zweitklassiger Knaller, den man sich nicht ansehen muss und man möchte das auch nicht.

Im letzten Drittel wurde überflüssig zu viel kombiniert. Die falsch Beschuldigte auf der Flucht und der Hauptpolizist sind nicht besonders charismatisch und auch keine so große Stars, wie man es bei top französischen Genre-Filmen kennt. Deshalb, und auch wegen ab und zu nicht gerade glaubhaften Situationen, kann der Film kein ebenbürtiger Gegner von den besten US-amerikanischen Thrillern sein. Als Freizeit-Füllmaterial ist er aber unterhaltsam. Das die Negativgestalt betreffende Rätsel wird lange genug geheim gehalten und minimal eine Szene werden Sie sich merken (die Verfolgung im Villenviertel).

Der Film entpuppt sich im ersten Viertel als eine blutige Selbstzweck-Angelegenheit, er wirkt abstoßend und dann ist es schwer, den Weg zu ihm zurückzufinden. Dem Publikum hilft dabei aber die Figur der Fotografin Nora Arnezeder, die in dem psychedelischen Ekel für Normalität und Menschlichkeit sorgt. Die Dunkelheit und die Reinheit sind dank ihr ausgewogen. Wenn die Gründe der Verrücktheit vom Ripper Elijah Wood enthüllt werden, wird aus dem Massaker-Werk ein spannendes Thriller-Drama. Im Vergleich zu dem Schund-Original aus den 80ern ist es ein Übergang in die Kategorie der erstklassigen Filme. Dabei wurden die expliziten blutigen Szenen und die Brutalität erhalten. Der Film ist wegen dem POV-Aufnehmen aus der Sicht des Rippers und vor allem wegen dem verrückten (aber fantastischen!) elektronischen Soundtrack originell. Eine Bizarrerie, bei der man froh sein sollte, dass sie so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist.

Ein Nachklang der Serie mit einem super Start, dem nur ein verzwickteres Finale fehlt. Obwohl es durch den Zusatz im Nachspann fast vollwertig ergänzt wird. Die Kadenz und die Originalität der Witze sind herrlich. Galifianakis und Jeong dominieren den Film, Cooper und Helms spielen ihnen nur zu. Goodman ist eine angenehme Erfrischung. Den ersten Teil hielt ich für seltsam, im zweiten Teil fing ich an, das Wesen vom "WolfPack-Humor“ zu verstehen, und beim dritten Teil habe ich aus vollem Halse gelacht.